Utrecht: Platz für Menschen statt Autos

Täglich werden 125’000 Fahrten auf dem Velo zurückgelegt, was 60% aller Fahrten entspricht, während 15% mit dem Auto zurückgelegt werden.
Utrecht hat die Autos aus der Stadt verbannt, um Platz für Menschen zu schaffen: Auf Velos und zu Fuss. Die radikalen Entscheide aus der 70er Jahre, die Stadt nicht auf das Auto auszurichten, tragen heute seine Früchte mit der meistfrequentierten Veloachse in den Niederlanden. Folgende Massnahmen werden umgesetzt:

  • Strassen werden umgewandelt: Tempo 30, Fahrspuren werden abgebaut, zu Einbahnstrassen oder ganz aufgehoben. Das gibt Platz für Fussgängerinnen und Velofahrer
  • autofreies Stadtzentrum.
  • Riesiges Velo-Parkhaus mit über 12’000 Plätzen direkt am Hauptbahnhof.
  • Verkehrssignal für Velostrassen, das bedeutet, dass Autos Gäste auf der Strasse sind. Velos dürfen nicht überholt werden.
  • Velostrassen werden mit speziellem rotem Belag gebaut.
  • In Quartieren werden Autos rundherum geführt und Velos können direkt reinfahren.
Utrecht Velostrasse







  • Catharijnesingel: Wiederherstellung des ursprünglichen Kanals anstelle der in den 70ern gebauten mehrspurigen Autostrasse durch das Zentrum.

  • Croeselaan: früher 4 Autospuren – heute viel Platz für Velo und Fussverkehr – keine Autos mehr. Platz für Bäume und Grünflächen.

  • Vredenburg: 33'000 Velofahrer*innen pro Tag in einer Stadt mit rund 350'000 Einwohner*innen. Die Strasse wurde umgewandelt und heute sind nur Bus, Velo- und Fussverkehr zugelassen.

Catharijnesingel

Vredenburg








  • 98% der Haushalte besitzen mindestens ein Velo, und 50% drei oder mehr
  • Die Einsparungen durch die Nutzung des Velos werden auf 300 Millionen Euro pro Jahr geschätzt, da die Luftqualität verbessert und die Gesundheitskosten gesenkt werden.
  • Demgegenüber stehen Kosten für die Erhaltung und den Bau der Infrastruktur in Höhe von 55 Millionen Euro jährlich. Das heisst, es entsteht ein Nettonutzen von 245 Millionen.
  • Das ist noch nicht alles: Die Zahl der Verkehrsunfälle ist seit der Schaffung einer guten Infrastruktur drastisch gesunken.
  • Auf Hauptstrassen mit tausenden von Velos jeden Tag ist es still und man hört die Leute sprechen.
  • Die Stadt war nicht immer velofreundlich. Die Wende kam in den 1970er Jahren nach einem Volksaufstand, der gegen die stetig steigende Zahl von Autoopfern, insbesondere eine grosse Zahl von Kindern, protestierte.


Velo-Parkhaus mit über 12’000 Plätzen

Beeldenpark Croeselaan