Am 3. März stimmt die Bevölkerung des Kantons Zug über zwei neue Strassentunnels für über eine Milliarde Baukosten ab. Konkret geht es um den Ägeri-Tunnel und die Neuauflage des 2015 abgelehnten Stadttunnels Zug. umverkehR lehnt beide entschieden ab.
Stadttunnel Zug
- Der Stadttunnel beginnt beim Casino im Wohnquartier am südlichen Stadtrand von Zug und endet mitten im Zentrum beim Gubelloch. Statt der versprochenen Entlastung gibt es mehr Verkehr in die bevölkerungsreichen Quartiere (Zug-West, Guthirt).
- Der Stadttunnel ist eine Neuauflage des 2015 von allen Zuger Gemeinden mit 63% abgelehnten Stadttunnel-Projekts.
- Die behauptete «Entlastung» auf dem bestehenden Strassennetz ist eine Illusion. Die flankierenden Massnahmen, die diese «Entlastung» sicherstellen sollen, sind weder definiert noch sind Einzelheiten bekannt. Im Gegenteil: Geplant ist sogar der Ausbau des Kreisels Aabachstrasse und der Gubelstrasse auf vier Spuren.
- Die jahrelange Gross-Baustelle und die Installationsplätze im Nordosten der Stadt und beim Casino/Neufrauenstein verschlechtern die Wohn- und Aufenthaltsqualität. Der Hauptinstallationsplatz befindet sich beim Hotel City Garden, ab hier wird Aushub und Beton über die Metallstrasse und durch das Wohnquartier ab- und zugeführt. Für den Tunnel-Tagbau (450 Meter) im Gebiet Kantonsschule – Bleichimatt – Baarerstrasse werden sogar Häuser abgerissen.
- Der Stadttunnel würde frühestens 2041 in Betrieb gehen. Der Ausbau der Autoinfrastruktur widerspricht dem Ziel des Kantons Luzern, den Anteil des Fuss-, des Veloverkehrs sowie des öffentlichen Verkehrs zu erhöhen. Wozu Milliarden in Autoinfrastrukturen verlochen, die dann gar nicht gebraucht werden sollen?
- Vermutlich handelt es sich bei der Vorlage um den teuersten Strassentunnel von Europa (Preis pro Meter). Insgesamt wird er mit 747.3 Millionen Franken kosten. Es ist mit massiven und nicht vorhersehbaren Folgekosten zu rechnen: über eine Million Franken pro Jahr allein für Betrieb und Unterhalt – ein Fass ohne Boden!
Ägeri-Tunnel
- Der Auto- und Lastwagenverkehr im Ägerital wird durch den Strassenausbau zunehmen. Besonders betroffen wären Neuägeri und Oberägeri mit den Weilern Alosen und Morgarten.
- Alternativen zum Tunnel, um den Verkehr nachhaltig zu reduzieren, wurden nicht einmal diskutiert.
- Die Tunneleinfahrt am Seebecken direkt beim Theresiapark zerstört den Erholungs- und Naturraum unwiederbringlich. Der öffentliche Zugang zum See wird eingeschränkt.
- Die Grossbaustelle verursacht Zehntausende von Lastwagenfahrten ins Ägerital und retour und hat grosse Lärmemissionen und die Gefährdung von Menschen zu Fuss und mit dem Velo zur Folge.
- Massnahmen zur Verkehrsberuhigung sind keine bekannt. Sie sollen erst nach Erstellung des Tunnelbaus erarbeitet werden. Dabei wären diese wirksamer, günstiger und wesentlich schneller umsetzbar als der Tunnelbau für 308.4 Millionen Franken.