Nein zum Pistenausbau

Am Sonntag, 3. März 2024 wird im Kanton Zürich über den Pistenausbau des Flughafens Kloten abgestimmt. umverkehR unterstützt die Kampagne gegen den Pistenausbau und empfiehlt Nein zu stimmen. Das sind die Gründe:



Klimaschädlich

Der Flugverkehr ist in der Schweiz mit 27% für den grössten Anteil des Klimaeffekts verantwortlich. Die Bevölkerung des Kantons Zürich hat am 15. Mai 2022 mit 67% das Netto Null Ziel beschlossen. Der Pistenausbau am Flughafen Zürich steht in krassem Kontrast zu diesem kantonalen Verfassungsauftrag. Mit der Annahme des Klimaschutzgesetzes im letzten Juni ist der Flugverkehr auch national verpflichtet bis 2050 Netto Null zu erreichen. Bisher ist absolut unklar, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Klar ist nur, dass der Pistenausbau am grössten Schweizer Flughafen diesen Zielen diametral zuwiderläuft. Eine Zunahme des Flugverkehrs ist unter diesen Voraussetzungen unverantwortlich und gesetzeswidrig. 

Klimaeffekt Flugverkehr


Kapazitätsausbau

Die Fluglobby wiederholt zwar mantramässig, dass der Pistenausbau nicht zu einer Kapazitätserhöhung führt. Das ist aber unglaubwürdig. 

Im Flughafenbericht des Kantons Zürich ist festgehalten, dass die Anzahl Flüge von 216'500 im 2022 auf knapp 300’000 erhöht werden könnten. Wenn man die aktuellste Zahl von 2023 ergänzt, sieht man, dass die reale Entwicklung sogar deutlich über der «Prognose hoch» ist. Letztes Jahr waren es nämlich schon 247'500. Wenn es so weiter geht, werden es in den nächsten Jahren bald 320‘000 Flüge sein. Das sind 200 zusätzliche Flüge pro Tag!

Anzahl Flüge Flughafen Zürich
Anzahl Flugbewegungen am Flughafen Zürich. Quelle: Flughafenbericht Kanton Zürich 2023
Ergänzt durch die Anzahl Flüge 2023. Quelle: Flughafen Zürich AG 

Gegen eine Begrenzung der Flugbewegungen hat sich die Fluglobby erfolgreich gewehrt. Auf Druck der Fluglobby – die mit Regierungsrätin Carmen Walker Späh als Verwaltungsrätin der Flughafen Zürich AG bestens in der Politik verankert ist – hat der Kantonsrat eine Begrenzung abgelehnt. Die Flugindustrie verfolgt seit vielen Jahren eine klare Wachstumsstrategie. Die Fluggastzahlen nehmen seit Jahrzehnten ungebremst zu (abgesehen vom pandemiebedingten kurzen Taucher). So überrascht es auch nicht, dass der Flughafen Zürich damit rechnet, die Anzahl Flugpassagier*innen von heute 28.9 Millionen bis 2040 auf 50 Millionen zu steigern. Dieses klimaschädliche Wachstum wollen wir verhindern. 

Stephan Widrig, ehemaliger CEO Flughafen Zürich

Kapazitätsausbau oder nicht?

Stephan Widrig, 2018 damaliger CEO Flughafen Zürich AG


Lärm ohne Ende

Der Flugverkehr belästigt bereits heute viele Menschen mit gesundheitsschädigendem Lärm. Dabei werden auch regelmässig gesetzliche Vorgaben, wie beispielsweise die Nachtruhe missachtet. Der Flughafen Zürich ist stolz als sogenannter Hub fungieren zu dürfen. Das bedeutet, dass Zubringerflüge aus halb Europa Passagiere zum Umsteigen nach Zürich bringen, um ab hier ihre Zieldestinationen zu erreichen. Wir haben also nicht nur den Fluglärm der Schweizer Bevölkerung, sondern aus halb Europa – mit gravierenden Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Der volkswirtschaftliche Schaden der grenzenlosen Fliegerei wird auf rund 1.5 Milliarden pro Jahr geschätzt. Der Pistenausbau und die damit einhergehende Kapazitätserweiterung führt zu noch mehr Flügen und damit auch zu noch mehr Fluglärm. Das können wir nicht zulassen. 


Die Befürworter*innen des Pistenausbaus führen drei Hauptargumente ins Feld: Sicherheit, gleichbleibende Kapazität und Lärmschutz

Was stimmt, siehst du in diesem Video.