Die fortschreitende Klimaerwärmung erfordert rasches Handeln: Die Stadt Biel muss den öffentlichen Raum so gestalten, dass er die Bevölkerung vor den Auswirkungen des Klimawandels schützt und die klimaschonende Mobilität fördert. Dies verlangt die Stadtklima-Initiative Biel, die im Februar 2023 eingereicht wurde. Das Initiativkomitee begrüsst den Vorschlag des Gemeinderats zur Umsetzung der Initiative.
Vor rund zwei Wochen veröffentlichte der Gemeinderat seinen Vorschlag zur Umsetzung der Stadtklima-Initiative Biel. Diese wurde im Februar 2023 mit mehr als 2300 gültigen Unterschriften eingereicht. Die auch in zahlreichen anderen Schweizer Städten von umverkehR angestossene Initiative wird getragen von einer breiten Allianz zahlreicher Parteien und politischer Bewegungen sowie von verschiedenen Verkehrs- und Umweltorganisationen.
Die Stadtklima-Initiative verlangt, dass die Stadt eine aktive Politik der Anpassung an den Klimawandel betreibt und dafür 10% der Strassenfläche auf Gemeindegebiet je hälftig für die Förderung des Fuss- und Veloverkehrs und des öffentlichen Verkehrs sowie für neue Grünflächen mit Bäumen umnutzt. Die Massnahmen sollen innerhalb von zehn Jahren realisiert werden.
Der Vorschlag zur Umsetzung der Initiative geht nicht so weit wie die Initiative. So wurden zum Beispiel kantonale Strassen bei der Berechnung nicht berücksichtigt. Dennoch begrüsst das Initiativkomitee den Umsetzungsvorschlag des Gemeinderats. Der Vorschlag ist realistisch und gleichwohl genug ambitioniert. Die Analyse der geplanten Projekte hat gezeigt, dass die Ziele der Initiative erreicht werden können, wenn die Umsetzung der ohnehin geplanten Projekte beschleunigt wird.
Diese Beschleunigung ist dringend nötig: Die Klimakrise erfordert rasches Handeln auf allen Ebenen. Dazu gehört die Förderung der klimaschonenden und platzsparenden Mobilität. Die jetzt schon spürbare Klimaerhitzung erfordert mehr entsiegelte Flächen, die das Wasser im Boden speichern lassen, und Grünflächen mit Bäumen, die zur Kühlung des Siedlungsgebiets beitragen. Gerade die Städte mit ihren vielen asphaltierten und betonierten Flächen sind von den steigenden Temperaturen besonders betroffen: Sie erwärmen sich tagsüber schneller und kühlen in der Nacht langsamer ab als das Umland. In Biel ist dieser Hitzeinseleffekt wegen fehlender Grünräume besonders stark.