Die Hitzewelle hat die Schweiz fest im Griff. Dabei sind Bäume die wirksamsten Klimaanlagen. umverkehR zeigt mit Wärmebildaufnahmen, dass es auf schattenlosen Strassen bis 45–50 °C heiss wird, während es unter Bäumen gleich nebenan angenehme 25–30 °C hat. Mit der Abstimmung über die Stadtklima-Initiativen entscheidet die Bevölkerung im November, ob Basel-Stadt bei der Stadtbegrünung vorwärtsmacht.
Hitzewellen, die bisher nur ungefähr alle zehn Jahre auftraten, werden die Regel. Das hat Folgen: denn die Sommerhitze ist für die Bevölkerung eine gesundheitliche Belastung. Das Sterberisiko steigt während Hitzewellen markant an. Gemäss dem Schweizerischen Tropeninstitut im Auftrag von BAFU und BAG verstarben im Hitzesommer 2003 insgesamt 1’402 Personen aufgrund der Hitze. Im Sommer 2015 wurden 747 Todesfälle der Hitze zugeschrieben. Eine kürzlich publizierte Studie der Universität Bern kommt zum Schluss, dass «rund 60 Prozent der über 600 Hitzetoten im Sommer 2022 in der Schweiz auf die vom Menschen verursachte Klimaerwärmung zurückgeführt werden können.» In Städten ist die Hitzebelastung besonders gross und wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen.
Wärmebilder zeigen deutlich kühlere Temperaturen in Strassen mit Bäumen
Mehr Platz für Bäume und klimafreundliche Mobilitätsformen
Genau deshalb fordern die Stadtklima-Initiativen von umverkehR, dass jährlich 1 % der Strassenfläche umgewandelt wird für Grünflächen mit Bäumen sowie für den ÖV, den Fuss- und den Veloverkehr. Damit leisten die Stadtklima-Initiativen einen Beitrag gegen die Ursachen und Folgen der Klimaerhitzung. In Basel-Stadt kommen die Initiativen voraussichtlich am 26. November ohne Gegenvorschläge zur Abstimmung,
Wie kühlen Bäume die Stadt?
Ein Baum mit einer grossen Baumkrone auf einer Grünfläche erbringt die Kühlleistung von zehn Klimaanlagen, ist Wasserspeicher und Luftfilter zugleich. Dies trägt zu einer deutlichen Reduktion der Temperatur in den hitzegeplagten Städten bei. Die Anzahl Hitzetage und Tropennächte kann dadurch spürbar reduziert werden. So sind Tropennächte in der von Grünflächen umgebenen Messstation Basel-Binningen durchschnittlich 8-mal seltener als in der Feldbergstrasse.
Stadtklima-Initiativen schon in zehn Städten
Die Stadtklima-Initiativen wurden schon in den Städten St. Gallen, Basel, Chur, Ostermundigen, Aarau, Biel Genf, Zürich, Winterthur und Bern lanciert. In St. Gallen wurde bereits ein erster Erfolg erzielt: Dank den Stadtklima-Initiativen erhält die Stadt in den nächsten 10 Jahren 200'000 m2 für klimafreundlichen Verkehr und Grünflächen mit Bäumen. In Basel kommen die Stadtklima-Initiativen am 26. November an die Urne. In Genf, Winterthur und Zürich entscheiden die Parlamente in den nächsten Wochen über Gegenvorschläge. Die Kampagne rennt offene Türen ein, weitere Gemeinden haben ihr Interesse angemeldet.