Mehr Autoverkehr, über 150 ersatzlos zerstörte Familiengärten, zehn Jahre Baustellen statt Grünflächen, enorme Belastungen für die Umwelt: Das alles bürdet der geplante Rheintunnel der Region auf. Deshalb lancieren wir heute unsere Petition gegen den Rheintunnel. In der Allianz «Nein zum Rheintunnel» arbeiten aktuell 16 Organisationen zusammen, die sich gegen den Rheintunnel einsetzen.
Die Petition «Nein zum Rheintunnel» richtet sich an die Regierungen und Kantonsparlamente von Basel-Landschaft und Basel-Stadt. Sie verlangt, dass diese sich gegen den Rheintunnel einsetzen, weil seine Auswirkungen auf Menschen, Klima und Umwelt zu gravierend sind und der Autoverkehr nicht mehr weiter gefördert werden darf.
Mit dem Autobahnprojekt Rheintunnel werden Milliarden für eine massive Erhöhung der Autokapazität ausgegeben. «Der Rheintunnel erzeugt mehr Autoverkehr, gleichzeitig fehlen Begleitmassnahmen für den Lärmschutz und zur Verlagerung des Autoverkehrs auf die Autobahn», so Florian Schreier vom VCS beider Basel. Damit werden die Quartiere nicht entlastet, sondern sogar noch zusätzlich mit Autoverkehr belastet.
In Birsfelden und Muttenz belegt die riesige Rheintunnel-Baustelle während zehn Jahren drei Familiengarten-Areale. Diese gehen ersatzlos verloren. Der Familiengärtnerverein Birsfelden verliert so mehr als die Hälfte seiner Gärten. Zudem belegt die Baustelle grosse Teile des Birsfelder Sportplatzes. Die Sporthalle muss abgerissen werden.
In Basel besetzt die Baustelle die Dreirosenanlage. Ein Ersatz für die wichtige und beliebte Freizeit- und Grünanlage ist nicht in Sicht. Nach der Bauzeit wird die Dreirosenanlage nochmals deutlich kleiner sein als heute und dies in einem Quartier, wo es ohnehin nur sehr wenig Grünfläche gibt.
Dabei konterkariert der Rheintunnel auch alle Klimaschutzbemühungen. Basel-Stadt hat entschieden, bis spätestens 2037 unter dem Strich keine CO2 mehr auszustossen. «Da ist kein Platz für einen betonintensiven Rheintunnel und schöngerechnete Kosten-Nutzen-Analysen durch den Bund», so Axel Schubert von der Klimagerechtigkeitsinitiative «Basel2030»: «Wie hier Klimaschäden kleingerechnet werden, kann in Zeiten der Klimakrise nicht angehen.»
Trotz dieser Opfer, des enormen Einsatzes von Geld, CO2-intensivem Bau und Beeinträchtigungen für die Anwohner:innen bringt der Rheintunnel keine Verbesserungen: So fehlen Begleitmassnahmen, um den Autoverkehr auch tatsächlich auf die Autobahn zu lenken. Zudem ist für die lärmgeplagten Anwohner:innen der Osttangente keine Besserung in Sicht. Wenn der Rheintunnel frühestens 2040 eröffnet würde, haben sie immer noch keinen genügenden Lärmschutz.