Innerhalb weniger Tage haben 9’120 Personen den Aufruf «NEIN zur Öl-Lobby im Bundesrat!» unterzeichnet, um die mögliche Wahl eines Öl-Lobbyisten in den Bundesrat zu verhindern.
Der Aufruf, der von zahlreichen Persönlichkeiten wie Julia Steinberger, Irmi Seidl, Stina Werenfels, Dominique Bourg oder Sonia Seneviratne unterzeichnet wurde und dem sich mittlerweile Tausende besorgte Bürger*innen angeschlossen haben, fordert die eidgenössischen Parlamentarier*innen auf, in Zeiten der Klimakrise ihre Verantwortung wahrzunehmen und jede Bundesratskandidatur zu verhindern, die mit klimaschädlichen Industrien in enger Verbindung steht.
Der Druck auf den Kronfavoriten der SVP für den Bundesrat steigt. Wie die online Zeitung Watson berichtete, hat Albert Rösti die Erwähnung von SwissOil von seiner Website entfernt, obwohl er sieben Jahre lang deren Präsident war. Schämt er sich dafür? Ist ihm bewusst geworden, dass es eine Unvereinbarkeit zwischen dem allgemeinen Interesse an einem raschen Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen und den privaten Interessen der grossen Ölkonzerne gibt, die auf Kosten der Bevölkerung und des Planeten Rekordgewinne erzielen?
Bis heute konnte übrigens niemand sagen, wie viel Geld Albert Rösti für sein Mandat erhalten hat. Kann ein solcher Mangel an Transparenz in einer Demokratie vernünftigerweise toleriert werden?
Albert Rösti gibt sich heute als vernünftigen Politiker, aber er hat lange Zeit den Ernst der Klimakrise geleugnet. Er sagte 2019, mitten in einer Hitzewelle, dass man sich einfach «am schönen Wetter» erfreuen solle und dass Umweltschutzmassnahmen «kontraproduktiv und teuflisch» seien. Wollen wir wirklich riskieren, dass er das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) übernimmt?
umverkehR fordert daher gemeinsam mit allen Unterzeichner*innen die Bundesparlamentarier*innen auf, in Zeiten der Klimakrise ihre Verantwortung wahrzunehmen und bei der Wahl zum Bundesrat keine Personen zu wählen, die in engem Zusammenhang mit klimaschädlichen Industrien stehen.