Auf dem Weiherweg in Basel haben sich heute hundert umverkehR-Aktivist*innen mit Stühlen so platziert, als wären sie mit Autos, dem ÖV, den Velos oder zu Fuss unterwegs. Rasch zeigte sich: Mit dem Auto braucht eine Person 10-mal mehr Platz als mit dem Tram. Der konsequente Umstieg auf den ÖV, Fuss- und Veloverkehr schafft im knappen städtischen Raum Platz für Grünflächen mit Bäumen – ganz im Sinne der Stadtklima-Initiativen von umverkehR.
Mit der bewilligten Aktion zeigten heute um 18 Uhr hundert Aktive von umverkehR auf, wieviel Platz unterschiedliche Fortbewegungsformen brauchen. Das Resultat ist beeindruckend:
Als sich die Personen in den Abständen zueinander auf der Strasse verteilten, die sie, umgeben von einer Autokarosserie, im Feierabendstau beanspruchen würden, füllten sie den Weiherweg zwischen Spalenring und Belchenstrasse 4-spurig aus (1100 m2). Im fahrenden Zustand hätten sie noch viel mehr Platz beansprucht und auf dem Strassenstück gar keinen Platz gehabt.
Als sich die hundert Personen danach so platzierten, als würden sie in einem Tram sitzen, brauchten sie nur noch eine Fahrspur auf knapp 50 m Länge (112 m2). Das ist 10 Mal weniger als mit den Autos. Danach stellten sich die 100 Personen mit ihren Velos auf die Strasse und brauchten damit etwa gleich viel Platz wie mit dem Tram (150 m2).
Am wenigsten Platz beanspruchten sie zu Fuss, nämlich bloss eine Spur auf einer Länge von 26 m (52 m2). Auf dem gleichen Platz, den 100 Menschen mit Autos besetzen, hätten zu Fuss also 2115 Personen Platz.
Stadtklima-Initiativen fordern Umwandlung von Strassenfläche
In den dicht bebauten Städten ist freier Platz ein rares Gut. Umso verwunderlicher ist, wie dieser durch fahrende und stehende Autos verschwendet wird. Auf der gleichen Fläche könnten sich viel mehr Menschen mit flächeneffizienten Verkehrsmitteln fortbewegen. Breitere Trottoirs und sichere Velowege wären kein Problem mehr. Ausserdem gewinnt man Platz für Grünflächen, Strassencafés oder Spielplätze. Gerade unversiegelte Flächen mit Bäumen sind wegen der Zunahme von Hitzetagen, Tropennächten und Starkniederschlägen dringend notwendig. Darum fordern die Stadtklima-Initiativen von umverkehR, dass jährlich ein Prozent der Basler Strassenfläche umgewandelt wird: für den ÖV, den Fuss- und den Veloverkehr sowie für Grünflächen mit Bäumen.
Aktive Mobilität fördert die Gesundheit
Würden die Menschen vom Auto auf aktive Mobilität wie das Velo oder die eigenen Füsse umsteigen, so würden nicht nur die gesundheitsschädlichen Faktoren wie Abgase und Lärm abnehmen, sondern durch die Bewegung die Gesundheit der Beteiligten zunehmen. Die Volkswirtschaft würde generell profitieren. Denn während der private Autoverkehr externe Kosten von 9,7 Milliarden Franken verursacht generieren der Fuss- und der Veloverkehr gemäss Bundesamt für Raumentwicklung einen externen Nutzen von 1,4 Milliarden Franken.