Heute hat ein breit abgestütztes Komitee die Berner Stadtklima-Initiative lanciert. Diese will Bern auf den Klimawandel vorbereiten. Sie verlangt mehr klimaangepasste Strassenräume sowie mehr entsiegelte, begrünte Flächen und schattenspendende Bäume sowie Begegnungszonen und Flächen für Velo- und Fussverkehr. Dies hilft nicht nur, mit den zunehmenden Wetterextremen besser umzugehen, sondern trägt auch zu mehr Gesundheit, Lebens- und Wohnqualität bei. Zur Veranschaulichung des Anliegens wurde auf dem Ansermetplatz in Bümpliz eine 10m2 grosse Fläche symbolisch entsiegelt.
Asphalt, Beton oder gebundene Pflästerungen gelten als pflegeleicht und sauber. Sie sind jedoch wasserundurchlässig, speichern Wärme und der Boden darunter stirbt ab. Diese Nachteile versiegelter Flächen werden auch in Bern mit dem zunehmenden Klimawandel immer offensichtlicher. Und teurer: In Quartieren mit vielen versiegelten Flächen gibt es vermehrt gesundheitsschädigende Hitzeinseln und häufigere Tropennächte. Der Umgang mit Wetterextremen, wie Trockenheit oder Starkregen wird erschwert. Die Artenvielfalt nimmt ab.
Unnötig versiegelte Flächen entsiegeln und begrünen
Eine Schlüsselmassnahme zur Anpassung an den Klimawandel besteht deshalb darin, unnötig versiegelte Flächen zu entsiegeln und zu begrünen. Idealerweise wird dies jeweils ergänzt durch die Schaffung von neuen Begegnungszonen mit hoher Aufenthaltsqualität und neuen Flächen für den Fuss- und Veloverkehr. Beides hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit und die Lebensqualität in den Wohnquartieren.
Investitionen bringen hohen Nutzen und lohnen sich mehrfach
Die Initiative soll Druck machen für ein schnelleres Tempo und den nötigen Kulturwandel. Denn entsprechende Investitionen bringen einen hohen Nutzen und lohnen sich auch in Zeiten knapper städtischer Finanzen mehrfach. Städte wie Paris, Wien oder Barcelona gehen voran. Bern darf hier den Anschluss nicht verpassen. Wie in Basel, Zürich, Winterthur, St. Gallen und Genf wird die Stadtklima-Initiative in Zusammenarbeit mit dem gesamtschweizerisch aktiven Verein umverkehR sowie einem breit abgestützten Berner Komitee aus Parteien, Partnerorganisationen und Privatpersonen lanciert (siehe beiliegender Unterschriftenbogen). Die lokale Kampagne wird durch den Verein «Läbigi Stadt» koordiniert.