Der Bundesrat hat Ende Januar beschlossen, über 4 Milliarden in den Ausbau von Autobahnen in urbanen Gebieten wie Basel, Bern, Schaffhausen und St. Gallen zu investieren. Die verkehrspolitische Umweltorganisation umverkehR lehnt diese Projekte vehement ab, weil sie in krassem Widerspruch zu den Schweizer Klimazielen stehen. Darum wird heute die Petition «Milliarden für Klimaschutz statt für Autobahnen» lanciert.
Der geplante Ausbau in Basel, Bern, Schaffhausen und St. Gallen konzentriert sich auf die Städte und Agglomerationen.
«Das bringt mehr Autoverkehr in die Städte. Dabei kann eine erhöhte Autoverkehrsmenge auf den Autobahnen nicht mehr in den Städten aufgenommen werden.», ärgert sich Franziska Ryser (Co-Präsidentin umverkehR und Nationalrätin Grüne).
Dafür müssten die städtischen Strassen verbreitert werden. Doch gerade in den Städten ist dafür kein Platz vorhanden. Die geplante Spange Güterbahnhof in St. Gallen sowie der Rheintunnel torpedieren ausserdem die Städtische Verkehrspolitik, welche massgeblich durch die Städte-Initiative von umverkehR geprägt wurde.
Widerspruch zu Klimazielen
Anstatt dicht besiedelte Städte und Agglomerationen mit mehr Autoverkehr zu belasten, sollte der Bund lieber eine konsistente Klimapolitik verfolgen. Der Verkehr verursacht heute die Hälfte des schädlichen Klimaeffekts in der Schweiz. Dafür ist neben dem Flugverkehr massgeblich der Autoverkehr verantwortlich.
«Das durch den Bundesrat anvisierte Klimaziel von Netto Null bis 2050 sowie das internationale Klimaabkommen von Paris werden durch den Autobahnausbau verunmöglicht.» stellt Ryser konsterniert fest.
Denn auch Elektroautos sind über den gesamten Lebenszyklus nicht klimaneutral. Um die Klimaziele zu erreichen, braucht es deshalb eine konsequente Verlagerung auf den Fuss- und Veloverkehr sowie den ÖV.
Milliarden für Klimaschutz statt für Autobahnen
«Darum lanciert die verkehrspolitische Umweltorganisation umverkehR heute die Petition «Milliarden für Klimaschutz statt für Autobahnen», zeigt sich Ryser kämpferisch.
Die Petition fordert das Parlament auf, den klimaschädlichen, nutzlosen und überteuerten Ausbau der Autobahnen zu stoppen und stattdessen in die Mobilitätsinfrastruktur der Zukunft sowie den Klimaschutz zu investieren.