UmverkehR ist enttäuscht über die Ablehnung des CO2-Gesetzes. Das Gesetz hätte mit der Flugticketabgabe und dem Ausbau der Nachtzüge wichtige Forderungen der Kampagne «ZugstattFlug» realisiert. Zur Erreichung des ratifizierten Klimaziels von Paris braucht es jetzt schnell eine mehrheitsfähige Vorlage. Denn die Klimakrise ist dringend und wartet nicht auf unsere Gesetze.
Die Ablehnung des CO2-Gesetzes ist ein herber Rückschlag für den Klimaschutz. umverkehR ist enttäuscht über das Abstimmungsresultat und fordert dringend eine mehrheitsfähige Vorlage. Denn die Schweiz hat die Klimaziele von Paris ratifiziert und muss den Ausstoss klimaschädlicher Treibhausgase so rasch wie möglich auf null senken. Sonst drohen irreversible Schäden – gerade in den besonders fragilen Alpen. Weil der Verkehr für den grössten Anteil der CO2-Emissionen verantwortlich ist, sind besonders in diesem Bereich wirkungsvolle Anpassungen erforderlich. Darum muss das Flottenziel für Neuwagen möglichst bald und bis spätestens 2025 auf 0 gCO2/km reduziert werden, wie dies beispielsweise Norwegen bereits beschlossen hat.
Flugverkehr in die Pflicht rufen
Mit der Ablehnung der Flugticketabgabe wird der Flugverkehr als grösster klimabelastender Sektor der Schweiz weiterhin keinen Beitrag an den Klimaschutz leistet. umverkehR wird sich deshalb auch künftig dafür einsetzen, dass sich das schleunigst ändert. Denn mit 27% ist der Flugverkehr hierzulande für den grössten Anteil am menschengemachten Klimaeffekt verantwortlich. Ausserdem verursacht jede durch die Luftfahrt verursachte Tonne CO2 Klimafolgeschäden in der Höhe von rund 590.- Franken. Entsprechend braucht es dringend Massnahmen, um dem Verursacherprinzip gerecht zu werden und die Klimabelastung der Luftfahrt zu reduzieren.
Ausbau der (Nacht)zuglinien forcieren
Mit der Ablehnung des CO2-Gesetzes ist auch der geplante Ausbau der Nachtzüge nach Amsterdam, Barcelona und Rom gescheitert. Die dafür vorgesehenen 30 Mio. Franken aus dem Klimafonds fehlen jetzt. Da 80% der Zieldestinationen ab Schweizer Flughäfen in Europa und damit mit dem Zug erreichbar sind, ist der Ausbau der Nachtzuglinien besonders wichtig. umverkehR wird sich deshalb dafür einsetzen, dass die Mittel für den Ausbau der Nachtzüge anderweitig bereitgestellt werden. An einer Reduktion des Flugverkehrsaufkommen und einer Verlagerung auf den klimafreundlicheren Schienenverkehr führt nämlich kein Weg vorbei.
Für weiterführende Informationen:
Silas Hobi (Geschäftsleiter umverkehR, shobi@umverkehr.ch)