Mit dem neuen CO2-Gesetz und der darin enthaltenen Flugticketabgabe wird eine wichtige Grundlage für die Klimapolitik geschaffen. Zudem wird mit dem Klimafonds der Ausbau der Nachtzugverbindungen vorangetrieben. umverkehR ist freut sich über diesen Teilerfolg der «Zug statt Flug»-Kampagne, fordert aber deutlich ambitioniertere Massnahmen, um das 1.5-Grad-Ziel zu erreichen.
Flugticketabgabe kommt endlich
umverkehR begrüsst, dass sich der National- und Ständerat heute auf ein CO2-Gesetz geeinigt haben, dessen klimapolitische Massnahmen dem Verursacherprinzip und sozialen Ausgleich gerecht werden. „Die Flugticketabgabe ist ein längt überfälliger erster Schritt, um auch den Luftverkehr zum Klimaschutz zu verpflichten“, sagt Franziska Ryser, Co-Präsidentin von umverkehR. In Zukunft sollte diese Lenkungsabgabe erhöht und ausgebaut werden, sodass die Lenkungswirkung auch für Langstreckenflüge und in der Business und First Class greift sowie Transfer- und Transitpassagiere einschliesst. Zudem sind weitere Massnahmen nötig, um den Flugverkehr, der in der Schweiz bereits für 20% des menschengemachten Klimaeffekts verantwortlich ist, auf Klimakurs zu bringen. Besonders erfreulich ist, dass mit dem Klimafonds auch der Ausbau des internationalen Bahnverkehrs inklusive Nachtzüge gefördert und somit ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen Mobilität geleistet wird.
Unsere Nachtzug-Vision
Wie die SBB letzte Woche kommuniziert hat, will sie in den nächsten Jahren zusammen mit der ÖBB das Nachtzugangebot ab der Schweiz von sechs auf zehn Linien ausbauen. Wie ein Nachtzugnetz ab der Schweiz in weiterer Zukunft aussehen könnte, hat umverkehR zusammen mit dem französischen Kollektiv «Oui au train de nuit» erarbeitet. Unsere Vision ist ein Nachtzugnetz, das neben Zentraleuropa auch West- und Südeuropa abdeckt. „Besonders Frankreich, die Beneluxstaaten, Spanien und Italien sollen mit Destinationen wie Brüssel, Brest, Bordeaux, Nizza, San Sebastian, Neapel und Triest schlafend ab der Deutsch- und Westschweiz erreicht werden können“, fordert Andrea von Maltitz, Koordinatorin Romandie bei umverkehR. Die Ideen wurden im Juli 2020 Verantwortlichen der SBB in einem interessierten Austausch vorgestellt und im Rahmen ihrer eigenen Planung zur Kenntnis genommen haben. Das detaillierte Nachtzugkonzept von umverkehR inklusive Karte wird diesen Herbst auf unserer Website veröffentlicht.
Engagement von umverkehR wirkt
Mit der Nachtzugkampagne und der dazugehörigen Petition «Rettet den Nachtzug» forderte umverkehR bereits 2015, dass die eingestellten Nachtzugstrecken nach Barcelona, Rom, Kopenhagen, Amsterdam, Prag via Dresden und Moskau wieder eingeführt werden. „Dass nun die Verbindungen nach Amsterdam, Rom und Barcelona sowie Prag via Dresden wieder aufgenommen werden, ist ein schöner Erfolg“, freut sich Greta Stieger, Projektleiterin Zug statt Flug bei umverkehR. Mit dieser aktiven Förderung einer Verkehrsverlagerung von Flug auf Zug und der Einführung der Flugticketabgabe werden zudem auch wichtige Teilziele der laufenden «Zug statt Flug»-Kampagne erreicht. Das motiviert unseren weiteren Einsatz - wir bleiben dran!
Hintergrundinformationen & Abbildungen: www.flugfacts.ch
Für weiterführende Informationen:
Greta Stieger, Projektleiterin Zug statt Flug umverkehR, gstieger@umverkehr.ch (044 554 24 51)