Auf Allmend stehen in Basel für rund einen Sechstel der Bevölkerung Parkplätze zur Verfügung. Eine kleine Minderheit beansprucht den öffentlichen Raum überproportional. Anlässlich des PARK(ing) Day fordert die verkehrspolitische Umweltorganisation umverkehR «Allmend für alle» anstelle des wiedersinnigen Anliegens von «Parkieren für alle Verkehrsteilnehmer».
Mit der Annahme des Gegenvorschlags der Städte-Initiative von umverkehR wurde in Basel-Stadt gesetzlich festgehalten, dass der motorisierte Individualverkehr (MIV) bis 2020 gegenüber 2010 um 10% abnehmen muss. Nach 8 Jahren hat der MIV gemäss Regierung erst um 5% abgenommen. «Um das Ziel zu erreichen, müssen beispielsweise Strassenparkplätze aufgehoben werden» fordert Silas Hobi, Geschäftsleiter von umverkehR.
Billige Jahresparkkarte
Im erläuternden Bericht zur Parkplatzpolitik steht, dass private Abstellplätze nicht übermässig gut ausgelastet sind und kaum rentabel bewirtschaftet werden können. Kein Wunder: Mit 140 Franken ist die Jahresparkkarte billiger als in allen anderen grösseren Deutschschweizer Städten. Auch mit der geplanten Erhöhung auf 284 Franken pro Jahr wird sie im Vergleich mit anderen Städten im unteren Preissegment bleiben. In Winterthur (Fr. 710.- / Jahr) oder Luzern (Fr. 600.- / Jahr) kostet die Parkkarte deutlich mehr. «Aufgrund der hohen Siedlungsdichte kommt dem öffentlichen Raum in Basel eine besondere Bedeutung zu. Deshalb gehören Privatfahrzeuge auf Privatgrund.» erklärt Hobi.
Gewinn für die Bevölkerung
«Mit dem PARK(ing) Day möchten wir auf eine humorvolle und sympathische Weise aufzeigen, dass Parkplätze in der Stadt sinnvoller genutzt werden können», führt Hobi aus. Eine Reduktion der Strassenparkplätze leistet nämlich einen entscheidenden Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität in den Innenstädten. Es entsteht Platz für sichere Velowege, lauschige Flaniermeilen, Baumalleen und gemütliche Strassencafés. Ein wahrer Gewinn für die Bevölkerung.
Weitere Informationen:
Silas Hobi, Geschäftsleiter umverkehR
079 899 09 18 / shobi@umverkehr.ch
PARK(ing) Day
Der PARK(ing) Day wurde im Jahr 2005 in San Francisco von einem Kunst- und Design-Kollektiv ins Leben gerufen. Die Veranstaltungs-Idee ist so einfach wie überzeugend: Auf der Fläche eines markierten Parkfelds wird temporär ein öffentlich zugänglicher Ort geschaffen. Der PARK(ing) Day findet jährlich am dritten Freitag im September weltweit in über 30 Ländern und 150 Städten wie San Francisco, Kapstadt, München, Barcelona, Berlin, Salzburg oder Peking statt. Rund um den Globus gestalten engagierte Leute Auto-Parkplätze zu individuellen Freiräumen um.
In der Schweiz hat die verkehrspolitische Umweltorganisation umverkehR die Aktion bereits in Genf, Zürich, Basel und Bern in kleinem Rahmen durchgeführt und beispielsweise einen Parkplatz in einen gemütlichen Spielplatz verwandelt. Am Freitag 21. September 2018 sind Aktionen in Basel, Schaffhausen, St. Gallen, Lenzburg, Zürich, Lausanne und Vevey angekündigt.
umverkehR
umverkehR ist ein unabhängiger Verein mit rund 8000 UnterstützerInnen. Er setzt sich seit 1992 für eine zukunftsfähige Mobilität ein. Am Ursprung von umverkehR stand die Vision, den motorisierten Individualverkehr zu halbieren. Unser Hauptanliegen bleibt weiterhin, dass der Verkehr vermindert, umweltfreundlicher und platzsparender wird.