Die Velounfälle nehmen in der Stadt Zürich stärker zu als der Veloverkehr. Trotz politischem Auftrag geht es bezüglich sicheren Velowegen nicht vorwärts. umverkehR begrüsste Stadtrat Richard Wolff als neuen Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements und präsentierte ihm Sofortmassnahmen zur Verbesserung der Velorouten.
Die Stimmbevölkerung der Stadt Zürich hat mit der Städte-Initiative (2011) und dem Gegenvorschlag zur Velo-Initiative (2015) den Auftrag zur Förderung des Velos erteilt. Die Stadt hat 2012 den Masterplan Velo verabschiedet. umverkehR fordert deshalb von Stadtrat Richard Wolff anlässlich des Amtsantrittsgesprächs als neuer Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements, dass es jetzt mit der Verbesserung der Velorouten in der Stadt endlich vorwärts gehen muss. «Wo Velowege im Richtplan festgesetzt sind, müssen sie auf der Strasse markiert werden – auch auf Kosten von Parkplätzen», sagt Silas Hobi, Geschäftsleiter von umverkehR.
Reicht der Kredit noch 193 Jahre?
Mit der Annahme des Gegenvorschlags zur Velo-Initiative wurde ein Kredit von 120 Mio. für die Veloförderung gesprochen. Bis Ende 2017 wurden von diesem Kredit gemäss der Rechnung der Stadt Zürich (S. 464) erst 1.2 Mio. eingesetzt. Der Restkredit von über 118 Mio. reicht bei diesem zögerlichen Vorgehen noch 193 Jahre. «Dieses Geld soll endlich für die Erstellung sicherer Velowege eingesetzt werden», fordert Hobi.
Sicherheit geht vor
Gemäss Stadtverkehr 2025 hat der Veloverkehr in Zürich seit 2012 um 36 Prozentpunkte zugenommen. Der Anteil des Veloverkehrs am Modal Split hat sich gemäss Mikrozensus 2015 gegenüber 2010 auf 8% verdoppelt. Gleichzeitig sind Velounfälle gemäss Unfallstatistik der Stadt Zürich seit 2012 überproportional um 59 Prozentpunkte gestiegen. «Die Stadt muss diese Entwicklung ernst nehmen und sich konsequenter für die Sicherheit der Velofahrenden einsetzen», insistiert Hobi.
In einem Jahr wird Bilanz gezogen
Darum hat umverkehR eine Studie in Auftrag gegeben. Anhand einer Velostrecke wurden Mängel im Velowegnetz identifiziert und mögliche Sofortmassnahmen präsentiert. Hobi ärgert sich: «Nicht einmal im Richtplan festgesetzte und im Masterplan Velo als Hauptrouten definierte Velowege sind auf der Strasse durchgehend markiert. Wir erwarten, dass die Stadt die Mängel behebt und systematisch auf dem ganzen Stadtgebiet Sofortmassnahmen umsetzt. In einem Jahr werden wir Bilanz ziehen.»
Weitere Informationen:
Silas Hobi, Geschäftsleiter umverkehR
079 899 09 18 / shobi@umverkehr.ch