Heute Abend hat die Regionalgruppe Zürich von umverkehR die Petition «Für eine lebensfreundliche Stadt Zürich» mit 2133 Unterschriften dem Stadtrat Richard Wolff übergeben. Die Unterzeichnenden fordern Tempo 30 auf allen Strassen, an welchen die Lärmgrenzwerte überschritten werden.
Mit Tempo 30 statt 50 wird eine Lärmreduktion von 3dB erreicht, was einer Halbierung des empfundenen Lärmes entspricht. In der Stadt Zürich gibt es 140’000 Personen, die gemäss der Lärmschutzverordnung (LSV) übermässigem Strassenlärm ausgesetzt sind. Die LSV schreibt vor, dass die Bevölkerung in der ganzen Schweiz bis spätestens am 31. März 2018 vor schädlichem Strassenlärm geschützt werden muss. Um dies zu erreichen, müssen vorweg Massnahmen an der Quelle umgesetzt werden – dazu zählen Temporeduktionen (LSV Art. 13).
Die Stadt Zürich hat Massnahmen zur Umsetzung des Bundesauftrags geprüft und publiziert. Das Resultat ist lausig: über 80 Prozent der Betroffenen wird das Recht auf weniger Lärm verwehrt. Dabei gibt es weitere gute Gründe für Tempo 30. «Eine Temporeduktion auf 30km/h ist nicht nur die mit grossem Abstand günstigste Massnahme zur Lärmreduktion, sie erhöht auch die Verkehrssicherheit und die Lebensqualität in den Quartieren.», erklärt Benedikt Galliker von der umverkehR-Regionalgruppe Zürich.
Massive Verzögerungen durch unnötige Einsprachen
Der grösste Teil der 24'000 Personen, die von den Massnahmen profitieren könnten, muss momentan noch darauf warten. Die Automobilverbände ACS und TCS verzögern die Temporeduktionen mit Vehemenz durch Einsprachen bis vor Bundesgericht. Doch Tempo 30 vermindert weder die Strassenkapazität, noch führt es zu mehr Stau – im Gegenteil: Es beruhigt und verflüssigt den Verkehr. Die Minuten, die eine Autofahrt damit länger dauert, sind wenig im Vergleich zur Lärmreduktion, von denen ein Drittel der Stadtzürcher Bevölkerung profitieren kann.
Verkehrslärm macht krank
Verkehrslärm wird nicht nur als störend wahrgenommen, er führt auch zu gesundheitlichen Schäden wie z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, psychischen Störungen, reduzierter Leistungsfähigkeit und vermindert in beträchtlichem Mass die Lebensqualität der Betroffenen. Im Vergleich der Deutschschweizer Städte wird in Zürich mit Abstand der höchste Anteil der Einwohnerinnen und Einwohner durch Lärm belastet. Über ein Drittel der Zürcher Bevölkerung ist in der Nacht Strassenlärm über dem Grenzwert ausgesetzt.
Günstigste Massnahme, Vorteile für Viele
Tempo 30 stellt die kostengünstigste und wirkungsvollste Massnahme für Lärmschutz dar. Mit dieser Petition rufen die Unterzeichnenden den Stadtrat zum Handeln auf: Mehr Lebensqualität ist einfach und günstig umsetzbar. Es braucht dazu nur den Willen, die Anwohner mit gezielten Massnahmen vor übermässigem Strassenlärm zu schützen.
Weitere Auskünfte:
Daniel Costantino, 079 647 83 48, Kampagnenleiter umverkehR