Seit Mai 2014 ist Filippo Leutenegger Stadtrat und Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements. Die Umweltorganisation umverkehR hat den neuen Stadtrat mit einer Aktion in seinem Amt begrüsst. Die Inszenierung auf dem Werdmühleplatz war spielerisch, die Forderung klar: «Herr Leutenegger, räumen Sie den Verkehr auf!» umverkehR verlangt vom Stadtrat, dass er seine eigenen Strategien (Abbau Parkplätze in der Blauen Zone / durchgängiges Veloroutennetz) zur Reduktion des Autoverkehrs endlich umsetzt.
Auf dem Werdmühleplatz war heute ein ungewöhnliches Schauspiel zu beobachten. Als Filippo Leutenegger um 14.15 Uhr aus dem Amtshaus auf den Werdmühleplatz trat, sah er sich einem Verkehrschaos gegenüber: VelofahrerInnen, FussgängerInnen und ein automobil anmutendes Gehzeug blockierten sich gegenseitig. Philippe Koch, Geschäftsleiter von umverkehR, begrüsste Filippo Leutenegger mit einer klaren Ansage: «Herr Leutenegger, räumen Sie den Verkehr auf!» umverkehR zeigte danach Herrn Leutenegger, wie es funktioniert: Jedes Verkehrsmittel soll, wie im vom Stadtrat verabschiedeten Masterplan Velo vorgesehen, seine eigene Spur erhalten. «Konflikte zwischen dem motorisierten Individualverkehr (MIV) und den Velofahrenden dürfen nicht auf dem Trottoir gelöst werden», fordert Philippe Koch. Und weiter: «Mit der Strategie, die Parkplätze in der Blauen Zone abzubauen, zeigt der Stadtrat eigentlich auf, wie es ginge. Jetzt gilt es, nicht noch mehr Strategiepapiere zu schreiben, sondern die vorhandenen endlich umzusetzen.»
umverkehR ist vom Gesamtstadtrat enttäuscht. Seit der Annahme der Städte-Initiative sind bereits drei Jahre vergangen. Doch ausser Strategien zu verabschieden, hat der Stadtrat auf der Strasse wenig erreicht. «Der Stadtrat setzt seine eigenen verkehrspolitischen Beschlüsse und diejenigen des Volks einfach nicht um. Warum? Kann er nicht, oder will er nicht?», fragt Philippe Koch. Von Filippo Leutenegger, der sich im Wahlkampf als Macher mit Führungsqualitäten bezeichnete, erwartet umverkehR nun, dass er die verkehrspolitischen Strategien des Stadtrats auch gegen Widerstände endlich durchsetzt.