Mitten im bunten Publikum des Buskers-Festivals tauchten gestern Abend drei silbern glänzende ÖV-Sardinen auf. Die drei Riesensardinen der Umweltorganisation umverkehR bewegten sich mit einer klaren Botschaft durch die Massen: «Ja zum Tram Region Bern am 28.9.2014» und «Mir wei o ine, ds 10ni ghört uf d Schine!» liessen sie verlauten. Die knappen Platzverhältnisse im 10er-Bus halten sogar die ans Leben in engen Büchsen gewöhnten Sardinen vom Benutzen der Linie 10 ab.
Am 28. September stimmen die Berner, Ostermundiger und Könizer Stimmbevölkerungen über die Realisierung des Trams Region Bern ab. Mit den ÖV-Sardinen wollen die verkleideten Menschen von umverkehR die PassantInnen dazu animieren, zugunsten des Trams abzustimmen: «Das Tram bietet mehr Platz, Komfort und die plausibelste und ökologischste Möglichkeit, dem bis 2030 prognostizierten Mehrverkehr von 60% zu begegnen», meint Aline Trede, Co-Präsidentin von umverkehR. Das Tram ist weniger stauanfällig und kann seine Fahrgäste – dank Eigentrassees und optimierten Lichtsignalanlagen – pünktlicher befördern. Die Anzahl Fahrzeuge, die zwischen Köniz und Ostermundigen verkehren, kann halbiert werden. Dies kommt u.a. den Velofahrenden und den zu Fuss Gehenden zugute, die sich sicherer fortbewegen können. «Der elektrische Antrieb macht das Tram leiser und sorgt für eine deutlich ökologischere Bilanz, als dies beim Bus der Fall ist. Zudem wird es viele PendlerInnen zum Umsteigen bewegen», ist sich Trede sicher. «Es ist an der Zeit, die Agglomerationen ÖV-freundlich anzubinden.» Wie gross das Umsteigepotenzial ist, machen Erfolgsmeldungen vom Tram Bern West deutlich: Nach Inbetriebnahme des Trams nahm der motorisierte Verkehr im Westen Berns um 7% ab. Gleichzeitig legte der ÖV um 23% zu.
Die umverkehR-ÖV-Sardinen werden bis zur Abstimmung verschiedentlich in Bern zu sehen sein.