Am Freitag werden über 120 Parkplätze temporär umgestaltet. Am 17. Internationalen PARK(ing) Day finden schweizweit über 80 Aktionen in 30 Städten statt. Sie werden von freiwilligen Aktivistinnen und Aktivisten organisiert und von der verkehrspolitischen Organisation umverkehR koordiniert. Das Ziel ist, lebenswerte Städte mit weniger Autoverkehr und besserer Luft zu schaffen.
In Aarau, Allschwil, Baden, Basel, Bern, Biel, Burgdorf, Chur, Dübendorf, Ennenda, Hochdorf, Horgen, Laufenburg, Locarno, Luzern, Sarnen, Schwerzenbach, Scuol, Sempach, Sion, Solothurn, St. Gallen, Trogen, Uster, Volketswil, Wettingen, Winterthur, Wohlen, Zug und Zürich stellen freiwillige Aktivistinnen und Aktivisten von umverkehR etwas auf die Beine. Es entstehen Begegnungsorte, Gartenoasen, Strassenkaffees, Kinderzimmer, Coiffeur Salons, Tischtennisplätze, Konzertplätze, Velowerkstätten, Flohmärkte, Crêperien, «Chill-out-Zonen», Blumenwiesen, Stadtstrände, Büroplätze, oder Quartiertreffs. Vielfalt und Kreativität sind gross. Ebenso der Tatendrang, den öffentlichen Raum lebensfreundlich umzugestalten. Alle Angebote sind auf der Seite https://www.parkingday.ch aufgeführt.
Gewinn für die Bevölkerung
Die Reduktion der Strassenparkplätze leistet einen entscheidenden Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität in den Städten. Es entsteht Platz für sichere Velowege, lauschige Flaniermeilen, kühlende Baumalleen und gemütliche Strassencafés. Ein wahrer Gewinn für die Bevölkerung! Der PARK(ing) Day liefert jedes Jahr – so auch am 16. September 2022 – den lebendigen und lebensfrohen Beweis dafür.
Eine Fläche der Grösse des Vierwaldstättersees
In der Schweiz sind über 4.7 Millionen Autos zugelassen. Genutzt werden sie weniger als eine Stunde am Tag. Die übrige Zeit stehen sie herum – auf rund 10 Millionen Parkplätzen. Das entspricht ungefähr der Fläche des Vierwaldstättersees. Diesen Platz kann man insbesondere in der dichtbesiedelten Schweiz besser nutzen. Darum ziehen seit 2005 Jahr für Jahr mehr Aktive auf die Strasse, beziehungsweise auf den Parkplatz, um diesen umzugestalten.
Parkplätze stehen oft im Velo-Weg
Parkplätze verschwenden nicht nur viel wertvollen öffentlichen Raum, oft stehen sie anderen Verkehrsteilnehmenden auch buchstäblich im Weg. So werden Velowege immer wieder durch Parkplätze unterbrochen. Dies ist für Velofahrende nicht nur mühsam, sondern vor allem gefährlich. Parkplätze sollen aufgehoben werden, wo sie sichere Velowege verhindern. Damit nimmt auch die Attraktivität für den Umstieg auf das flächeneffiziente, umweltfreundliche und gesundheitsfördernde Velo zu.
Versiegelung als zunehmendes Problem
In Städten nehmen Hitzetage und Tropennächte zu. Dunkle, versiegelte Flächen - wie beispielsweise Parkplätze - erhöhen die Temperatur markant. Die Umwandlung von Parkplätzen zu Grünflächen mit Bäumen wirkt der Überhitzung entgegen.