Das Solothurner Kantonsparlament hat Ende Jahr bis zu 81 Millionen für das Umfahrungsprojekt Klus gesprochen. Um gegen dieses Projekt anzukämpfen hat sich das breite «Thaler Komitee NEIN zur überrissenen 81-Millionen-Luxusstrasse» gebildet, das von der Bürgerinitiative «Läbigi Klus» unterstützt wird. Mit dem Referendum will das Komitee dieses Projekt vors Volk bringen.
Das Referendum wurde erfolgreich eingereicht. Am 26. September kommt es zur Volksabstimmung. Hier findest du weitere Informationen: https://www.verkehrsanbindungthal.ch/
Hintergrund:
Bis zu 81 Millionen Franken für 1 Kilometer Asphalt?
Der Widerstand aus der Thaler Bevölkerung gegen die Umfahrung Klus ist gross. Die Gemeinde Balsthal zum Beispiel muss für das Mammutprojekt fast 8 Millionen Franken beisteuern – ohne Steuererhöhungen ist das kaum machbar.
Gemäss Regierungsrat reduziert eine Umfahrung die Fahrzeit im Feierabendverkehr zwischen Oensingen und Balsthal von 8,5 auf rund 4 Minuten. Wegen 4.5 Minuten will der Kanton also insgesamt bis zu 81 Millionen Franken in eine neue Umfahrungsstrasse mit Viadukt und Tunnel verlochen. Das sind 81'000 Franken pro Meter! Die aktuelle Pandemie verursacht beim Kanton bereits grosse Finanzlöcher und viele Menschen müssen Lohneinbussen in Kauf nehmen. Statt einer teuren und unnützen Luxusstrasse sollte das Geld jetzt besser in schnelle und wirksame Massnahmen für Wirtschaft, Bildung und Gesundheit investiert werden.
Die Fürsprecher des Projekts weisen gerne auf eine Entlastung der Häuser in der Klus hin. Doch sie unterschlagen dabei, dass trotz Umfahrung Klus weiterhin rund 5000 Fahrzeuge die bisherige Strasse benutzen werden. Zu viel Verkehr für eine deutlich bessere Lebensqualität – aber zu wenig Verkehr für das Überleben der aktuell in der Klus vorhandenen Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe.
Vor allem wird gerne verschwiegen, dass die geplante Umfahrung ein Wohnquartier bedroht. Die neue Strasse würde nur wenige Meter vor den bestehenden Wohnungen im Guntenfluh- und Neumattquartier gebaut. Die Bewohnerinnen und Bewohner müssen mit viel mehr Lärm und mehr Luftschadstoffen rechnen. Mehrere Wohnhäuser würden sogar abgerissen. Wo heute noch Kinder spielen, werden danach Lastwagen vorbeidonnern.
Es ist bedauerlich, dass sich die Befürworter auf diese Umfahrung versteifen und andere kostengünstige Verbesserungsvorschläge ablehnen. Vernünftige Politik heisst kompromissfähig bleiben. Bevor man bis zu 81 Steuermillionen für ein solches Projekt ausgibt, sollte man zum Beispiel die positiven Auswirkungen einer Testphase mit offener OeBB-Bahnschranke in der Thalbrücke oder eines Linksabbiegeverbots von der Sagmattstrasse in die Solothurnerstrasse überprüfen.
Die Arbeitswelt der Zukunft und die Mobilität werden sich stark wandeln. Ein solches Luxusprojekt, das nur auf rund zwei Stunden Pendlerspitzen ausgerichtet ist, steht da buchstäblich quer in der Landschaft. Die natürliche Vielfalt des Naturparks Thal soll gestärkt und nicht reduziert werden. Wir setzen uns zugunsten der Thaler Bevölkerung für bessere Lösungen ein.
Mehr Informationen zur Bügerinitiative «Läbigi Klus» findest du hier.