Aktivist*innen verschiedener Klimabewegungen besetzten vom 21. – 23. September 2020 den Bundesplatz in Bern. Mit dieser friedlichen Aktion fordert das Kollektiv «Rise Up For Change» von den Politiker*innen, dass sie die Klimakrise endlich ernst nehmen und griffige Vorgaben umsetzen.
umverkehR hat an der Abschluss-Kundgebung vom Freitag, dem 25. September 2020, eine Rede über die dringend nötigen Massnahmen im Verkehrsbereich gehalten.
Liebe Mitaktivist*innen,
Chères activistes de tous les mouvements,
cari attivisti e attiviste,
Tout d’abord: Merci!
Un grand MERCI à vous tous qui avez animé ces derniers jours, de maniere active et pacifiste.
Die letzten Tage waren besondere Tage. Wir haben gezeigt, welche Kraft wir entwickeln können, wenn wir über Bewegungen hinweg solidarisch Hand in Hand für unsere Anliegen einstehen.
Mais nous devons continuer de nous rassembler et de lutter pour notre futur sur cette planète.
Und darum streiken wir heute hier.
Wir streiken heute hier, weil die Politik die Dringlichkeit der Klimakrise noch nicht erkannt hat.
Wir streiken heute hier, weil das heute beschlossene CO2-Gesetz bei weitem nicht ausreicht, um das 1.5 Grad Ziel zu erreichen.
Wir streiken heute hier, weil wir bis 2030 kein Heizöl, kein Gas, kein Benzin, Diesel oder Kerosin mehr verbrennen dürfen!
Der Verkehr ist das Sorgenkind der Klimapolitik.
Die CO2-Emissionen sind seit 1990 nicht gesunken und wirkungsvolle Massnahmen sind keine in Sicht.
Auch im neuen CO2-Gesetz sehen wir keine griffigen Vorgaben, um die Treibhaus-Gas-Emissionen zu reduzieren.
Dabei ist die Lösung eigentlich ganz einfach:
Wir müssen Autos mit Benzin & Diesel schrittweise verbieten.
Konkret: Keine Neuzulassungen ab 2025 und ein totales Fahrverbot ab 2030.
Das bedeutet nicht, dass wir dann alle im Elektroauto sitzen.
Nein!
Klimawende bedeutet Verkehrswende. Und für die müssen wir umsteigen. Auf die Füsse, auf das Velo und für längere Distanzen auf den ÖV.
Für viele von uns ist das heute schon ganz normal. Und doch liegt die Hälfte der Autofahrten unter 5 Kilometern.
Wieso?
Weil unsere Strassen für Autos gebaut sind und nicht für Velofahrer*innen und Fussgänger*innen.
Und was macht der Bundesrat?
Er will bis 2030 15 Milliarden in den Ausbau von Strassen, wie wir sie heute kennen, investieren.
Dabei wissen wir: Eine andere Welt ist möglich!
Eine Welt ohne SUVs in unseren Städten. Eine Welt ohne Wochenendflug nach Barcelona, Berlin oder London.
Eine Welt, in der wir mit dem Velo unterwegs sind, in der Bäume in unseren Städten wachsen und Kinder auf der Strasse spielen.
Für diese Welt setzten wir uns ein. Für diese Welt setzen sich heute, wie jeden Monat, Velofahrer*innen weltweit ein. Sie erobern an der Critical Mass die Strassen. Klimafreundlich, platzsparend und mit Musik statt Motorengeheul. Hier in Bern fahren wir um 18 Uhr bei der Schützenmatte los, ich hoffe, ihr kommt alle auch!
Luttons ensemble, pour un monde juste et équitable.
Lottiamo insieme per la giustizia climatica.
Zusammen kämpfen wir für Klimagerechtigkeit.
Danke, merci e grazie.