Die Mobilitätsinitiative fordert einen uneingeschränkten Anstieg des Autoverkehrs in der Stadt St. Gallen. Damit greift sie die Städte-Initiative von umverkehR frontal an. Damit St. Gallen nicht im Stau erstickt, muss die Mobilitätsinitiative am 4. März sang und klanglos versenkt werden.
Der Detailhandel ist unter Druck. Die Digitalisierung und das Onlineshoppen führen zu regelrechten Markteinbrüchen in den traditionellen Einkaufshäusern. Anstatt sich dem Problem zu stellen, verrennen sich Bürgerliche und Gewerbeverbände landauf, landab in rückständiger Verkehrspolitik. Ein Resultat davon ist die Mobilitätsinitiative in St. Gallen, die am 4. März vor das Stimmvolk kommt.
Kein Platz für Autos
Dabei ist völlig unklar, was die Autolobby bezwecken möchte. Es ist offensichtlich, dass in urbanen Zentren der Platz für einen Ausbau der Strassen fehlt. Der motorisierte Individualverkehr nimmt dort nicht weiter zu, weil das Strassennetz komplett ausgelastet ist. Verkehrsdosierungen, Temporeduktionen und die Priorisierung des ÖV führen dazu, dass der Strassenverkehr nicht kollabiert sondern störungsfrei abgewickelt werden kann. Davon profitieren in erster Linie diejenigen, die auf das Auto angewiesen sind.
Stau nimmt zu
Die Forderung nach einem uneingeschränkten Anstieg des Autoverkehrs führt zwangsweise zu Stau. Das ist volkswirtschaftlich und ökologisch schädlich und deshalb unerwünscht. Und es ist das Gegenteil von dem, was sich die Initianten der Mobilitätsinitiative erhoffen.
Attraktive Flaniermeilen
Zurück zum Gewerbe: Untersuchungen in Graz und Bristol haben gezeigt, dass der grösste Teil der Kunden zu Fuss einkaufen und Ladenbesitzer die Relevanz des Autoverkehrs systematisch überschätzen. Wer es nicht glaubt, soll in der Vorweihnachtszeit die Zürcher Bahnhofstrasse besuchen. Viele Shoppingmeilen auf der ganzen Welt liegen in Fussgängerzonen. Es ist höchste Zeit, dass bürgerliche Parteien und Gewerbeverbände ernsthafte Beiträge zur Bewältigung der Alltagsmobilität im Interesse der Bevölkerung entwickeln.
Bis es soweit ist, kämpft umverkehR mit aller Kraft für das das bewährte „Reglement für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung“. Wie der Stadtrat und das Stadtparlament empfiehlt umverkehR ein kräftiges NEIN zur Mobilitätsinitiative am 4. März.