Ende März hat Aline Trede (Co-Präsidentin umverkehR / NR Grüne Bern) dem Bundesrat sieben Fragen zu den Auswirkungen des Nachtzugsterbens auf das Klima gestellt. Die Antworten des Bundesrates liegen nun vor. Der Bundesrat zeigt wenig Problembewusstsein, und die Antworten muten zynisch an.
Als Antwort auf die Nachtzug-Interpellation legt der Bundesrat endlich Zahlen zu den Klima-Auswirkungen des Nachtzugsterbens vor: Eine Reise per Flugzeug verursacht einen rund 10- bis 50-mal höheren CO2-Ausstoss (pro Personenkilometer) als eine Reise mit dem Zug. Sprich: Reist Frau Leuthard mit dem Zug nach Hamburg, verursacht sie rund 33 kg CO2 - nimmt sie aber den Flieger, beträgt der CO2-Ausstoss 450 kg. Ein beträchlicher Unterschied, meinen wir von umverkehR, der politisches Handeln erfordert. Der Bundesrat sieht dies aber nicht so. Wieso? Der internationale Flugverkehr wird gemäss Kyoto-Protokoll bei den Reduktionszielen nicht berücksichtigt, d.h. eine Verlagerung vom Zug aufs Flugzeug schlägt sich nicht in der CO2-Bilanz nieder, obwohl die Verlagerung den Klimawandel antreibt. Scheinheiliger gehtʼs kaum! Anstatt die Probleme tatsächlich anzugehen, definiert sie Doris Leuthard lieber einfach raus aus den Statistiken. Nur weil ein Problem unsichtbar gemacht wird, ist es noch lange nicht verschwunden, Frau Leuthard.